Erlebnis Augenchirurgie
Schau genau zu bei der weltweit häufigsten Operation
KUK-Professor Matthias Bolz präsentiert im Ars Electronica Center Linz eine „Graue Star” Operation
Hätten Sie es gewusst? Die häufigste Operation weltweit ist die Korrektur des Grauen Stars. Allein in Österreich wird sie jährlich 80.000 Mal durchgeführt.
Der Eingriff ist ungefährlich und schmerzfrei. Wer dabei einmal ganz genau zuschauen möchte, hat am Mittwoch, 25. Oktober, ab 18.00 Uhr im Deep Space des Linzer Ars Electronica Center die Möglichkeit dazu. Matthias Bolz, Professor am Kepler-Uniklinikum, zeigt an diesem Abend auf überdimensional großen Bildern, wie dieser Eingriff abläuft, der zwischen zehn und 15 Minuten dauert. Kamera-Mann und Regisseur des gezeigten Action-Films ist der 39-jährige Augenarzt höchstpersönlich.
Technik, Physik und Medizin
Augenchirurgie habe ihn schon immer interessiert, weil es eine sehr feine Arbeit sei, sagt Bolz. Außerdem steckt jede Menge Technik und Physik in seinem Beruf. „Ich operiere mit Mikroskop und habe darin eine spezielle Kamera eingebaut. Das ermöglicht, dass man alles sehr genau sieht. Der Zuschauer wird quasi zum Chirurgen.“ Weil er wisse, dass das Interesse von Patienten an Originalaufnahmen sehr groß sei, habe er die Idee zu diesem außergewöhnlichen Informationsabend gehabt.
Den Menschen die Angst nehmen
„Außerdem nimmt man den Menschen die Angst, wenn sie sehen, was genau geschieht“, sagt der Primar. Die Routine-Operation verlaufe völlig unblutig, der Patient werde dabei meist auch nur lokal betäubt. Als Grauer Star (Katarakt) wird eine Linsentrübung bezeichnet, die meist ab dem 60. Lebensjahr auftritt. „Weil die Menschen älter werden, erleben fast alle ihren Grauen Star“, sagt Bolz. Betroffene sehen Dinge anfangs leicht verschwommen, mit der Zeit verdichtet sich die Trübung. Spätestens dann, wenn das Umfeld nur noch wie durch einen Nebel wahrgenommen wird, muss behandelt werden. Bei der Operation des Grauen Stars wird die kranke Linse durch eine künstliche ersetzt. Der Eingriff kann auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden: Mit Laser oder Ultraschall, Vollnarkose oder nur Augentropfen, Standard-linse oder Premium-linse mit oder ohne UV-Filter, mit oder ohne Korrektur der Hornhautverkrümmung. „Im besten Fall braucht man danach keine Brille mehr“, sagt Bolz, der faszinierende Bilder vom menschlichen Auge und jede Menge Informationen verspricht.
Den Originalartikel der Oberösterreichischen Nachrichten gibt es HIER zum anschauen!